Teekotte, Britta: Die Rhetorik der Chatkommunikation
Name: Tekotte, Britta
Titel: Die Rhetorik der Chatkommunikation
Untertitel: Non- und Paraverbalität in der Chatkommunikation mit Hilfe von Inflektiven – eine geschlechtsspezifische Analyse
Art der Arbeit: DGSS-Abschlussarbeit
Prüfer/in: Dr. Ortwin Lämke
Institut: Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ort: Münster
Jahr: 2009
Abstract:
*klopfklopf*, *anstups*, *augenroll* und *groschenfall* sind Worte, die auf der Internetseite der Werbekampagne namens „Kein Jägermeister“ für den Kräuterlikör Jägermeister zu lesen sind. Bei dieser Wortart handelt es sich um so genannte Inflektive, die nicht nur in der Werbung, sondern auch in der Chatkommunikation ein zentraler Bestandteil sind. Implizit zeigt die Werbekampagne zwei wesentliche Merkmale des Inflektivgebrauchs. Erstens ist ihre Nutzung aktuell. Zweitens scheinen sie vorwiegend von weiblichen Personen genutzt zu werden. Denn die besagte Werbekampagne soll das genaue Gegenstück zum "männlichen" Getränk Jägermeister darstellen. Die Autorin zeigt, wie das Sprachphänomen der Inflektive bei der Chatkommunikation tatsächlich funktionell geschlechtsspezifisch gebraucht wird, Die Hauptthese dabei ist, dass Inflektive bei der Chatkommunikation Non- und Paraverbalia der Face-to-Face Kommunikation ersetzen und dass bei ihrem Gebrauch Geschlechterdifferenzen vorliegen.
Auch für die Sprecherziehung birgt die Chatkommunikation für universitäre und außeruniversitäre Lehrveranstaltungen großes Potential: Die Arbeit zeigt, dass sprachliche Nähe bei Chatdiskursen mit Hilfe von Inflektiven zu erzeugen ist, weil sie die Non- und Paraverbalität in Gesprächen emulieren. Sie sind also auch für Lehrveranstaltungen, die Seminarchats anbieten, relevant und hilfreich. Vorstellbar ist eine Didaktik der Chatkommunikation innerhalb eines herkömmlichen sprecherzieherischen Seminars, das gesprächsrhetorische Inhalte zum Thema hat.
Download der DGSS-Abschlussarbeit von Britta Tekotte (98 S., 541 kB)