Rezitationswettbewerb „Kurt Schwitters“

Einladung zum internationalen Rezitationswettbewerb "Kurt Schwitters" aus Anlass seines 70. Todesjahres am 24. November 2018 im Rathaus Visbek

Wie in den vergangenen Jahren (jeweils alle zwei Jahre mit Visbek abwechselnd) wird der Rezitationswettbewerb diesmal im Rathaus Visbek stattfinden, und es wird wieder ein stattliches Preisgeld ausgelobt und eine Staffelung der Preise vom ersten bis dritten Rang geben - und dazu einen Saal- oder Publikumspreis. Der Wettbewerb ist einmalig in der Bundesrepublik und im deutschsprachigen Ausland. Veranstalter und Träger des Wettbewerbs sind die Universität Vechta, der Kulturkreis Visbek und die Kreisstadt Vechta.

Organisation und Durchführung koordiniert Prof. Dr. Ockel, pensionierter Hochschuldozent der Universität Vechta. Er hat erste Wettbewerbe in bescheidenerem Rahmen schon seit 1990 durchgeführt. Die Preisgelder betragen seit 2005 1000 € für den ersten Preis, 500 € für den zweiten Preis und 300 € für den dritten Preis. Der Publikumspreis ist mit 200 € dotiert.

Der Ablauf der Veranstaltung ist wie folgt geplant:

15 Uhr Rathaus Visbek: Vorstellung der Bewerber vor der Jury und interessierten Zuschauern (bitte seien Sie pünktlich). Die Kandidat(inn)en tragen nach der Auslosung der Reihenfolge die von ihnen gewählten Schwitters-Texte vor: Ein Text wird von der Jury vorgeschrieben. Das vorgegebene Zeitlimit darf unterschritten, aber nicht überschritten werden. Bei Überschreitung müssen Sie mit Disqualifikation rechnen. 

19:30 Uhr Rathaus Visbek: Öffentliche Veranstaltung mit Vorträgen von Gernhardt-Texten durch die Bewerber(innen) (die Jury trifft nach Rücksprache mit den Bewerber(inne)n eine Auswahl ihrer Texte wegen eines sinnvollen Zeitlimits von maximal einer Stunde für die Abendveranstaltung für diese öffentliche Rezitation; dabei spricht jede(r) Teilnehmer(in) mindestens einen Text).

Bedingungen:
Die Teilnehmer(innen) sollten sich auf eine maximale Sprechzeit von 6-10 min einstellen. Alle Texte von Kurt Schwitters (Szenen, Lyrik, Prosa, Briefe...) stehen zur Auswahl; dabei steht es den Kandidat(inn)en frei, auch Auszüge oder sinnvoll gekürzte Abschnitte zu wählen. Die Texte müssen frei vorgetragen werden. Der Sprechausdruck und seine Vielfalt sollten im Dienst des jeweiligen Textes stehen.

Die von der Jury für den Preis ausgewählten Bewerber(innen) werden erst im Rahmen der Abendveranstaltung bekannt gegeben. Jede(r) Teilnehmer(in) hat noch eine Zugabe vorrätig, einen kurzen Text, der abends von den Preisträgern als Zugabe erwartet wird, aber nicht auch von Schwitters sein muss.

Es dürfen nur bis zu 20 Bewerber(innen) (Altersgrenze 30 Jahre) teilnehmen.
Anmeldeschluss ist Ende Oktober 2018.

Auswahlkriterien sind im Wesentlichen: 

  • Ausdrucksstärke und stimmlich-sprecherische Modulationsfähigkeit der Bewerber(innen) 
  • Imaginationskraft gemäß dem gewählten Text 
  • Hörbare Berücksichtigung der Text-Vorgaben (Perspektive, Struktur, Rhythmus, Stimmung...) 
  • Erkennbare Deutung und glaubwürdige eigenständige Präsentation des Textes im Sprech- und Körperausdruck (sparsam).

Anmeldungen unter Angabe der Adresse, der Mail-Adresse und Handynummer sowie Geburtsdatum und -Ort verbindlich an Professor Dr. Eberhard Ockel (eberhardockelinfo). Sinnvoll ist auch die Angabe der/des gewählten Schwitters-Text(e)s. Einer wird aus Vergleichsgründen allen Teilnehmer(inne)n vorgeschrieben: 

Das Gedicht 

Die Nixe 

Es war einmal ein Mann, der gung
In eines Flusses Niederung. 
Der Tanz der grünlich grausen Wellen 
Tat seines Geistes Licht erhellen.

Am Ufer gluckste es so hohl, 
Wohl einmol, zwomol, hundertmol;
Und auf des Flusses Busen brannte 
Ein Glanz, den jener Mann nicht kannte. 

Da dachte jener klug und schlicht: 
"Ich weiß nicht, doch da stimmt was nicht!" 
Und guckte ohne auszusetzen 
Auf die verwunschnen Wellenfetzen.

Auf einmal gab es einen Ton,
Und aus dem Wasser hob sich schon
Mit infernalischem Geflimmer
Ein blondes, nacktes Frauenzimmer.

Die hatte hinten irgendwo
Den Schwanz, gewachsen am Popo;
Dagegen fehlten ihr die Beine
Das Mädchen hatte eben keine.

Sie steckte sich in ihr Gesicht 
Ein Lächeln, das ins Herze sticht
Und stützte lockend ihre Hände
Auf ihres Schwanzes Silberlende.

Dem Mann am Ufer wurde schwach;
Er dachte: "Oh", und dachte: "Ach!"
Und ohne groß sich zu bedenken,
Wollt er ihr seine Liebe schenken.

Dem Mädchen in der Niederung
War seine Liebe nicht genung;
Sie winkte, statt sich zu erbarmen,
Dem Mann mit ihren beiden Armen.

Da bebberte der arme Mann,
Wie nur ein Starker bebbern kann;
Und senkte sich mit einem Sprung
Hinunter in die Niederung.

Da sitzt er nun und hat den Arm
gebogen um der Nixe Charme;
und wenn ein anderer kommt gegangen,
so wird er ebenso gefangen.

(aus: K.S.: "Eile ist des Witzes Weile", Reclam 1987 (8392), S. 86f)

 

Die Anmeldung wird erst gültig, wenn 50 € Startgeld auf das folgende Konto (Stichwort Rezitationswettbewerb 2018) bei der Volksbank Vechta eingezahlt worden sind (Kontoinhaber: Eberhard Ockel). Für Einzahler aus dem Ausland: BIC: GENODEF1VEC und IBAN: DE17 2806 4179 0106 7818 01. Das Geld wird allen Teilnehmern, die wirklich teilnehmen, zurückgezahlt. Nur triftige Gründe für eine Absage, aber i.d.R. vor Anmeldeschluss, können eine Ausnahme bilden. Wenn keine Absage erfolgt, die Anmeldung vorliegt und das Startgeld eingegangen ist, steht der Teilnahme nichts mehr im Wege. Studierenden wird zu ihren Reisekosten ein Zuschuss gewährt. Sie sollten dazu ein Formblatt ausfüllen, das ihnen vor dem Wettbewerb ausgehändigt wird. Die Nachweis-Belege müssen Originale sein - wer eine Kopie einreicht, riskiert, dass er keine Reisekostenerstattung bekommt.

Die Jury ist wie folgt zusammengesetzt: Dr. Ortwin Lämke, Westf. Wilhelms-Universität Münster, Leiter des Centrums für Rhetorik, Prof. Dr. Baldur Neuber, Universität Halle, Professor für Sprechwissenschaft Prof. Dr. Annegret Müller, Professorin für Sprechkunst, HMDK Stuttgart Professor Dr. Eberhard Ockel, Universität Vechta, Hochschuldozent i.R. für Sprach-/Sprechwissenschaft Christian Zündel, Berufsfachschule für Atem, Stimme und Gesang in Bad Nenndorf Und denken Sie daran, frei nach Heinrich Heine: Der Zweck des Rezitierens ist das Rezitieren selbst! Bitte melden Sie sich nur mit dem Anmeldeformular an - eine Anmeldung per Mail wird nicht akzeptiert!

Anmeldung zum Rezitationswettbewerb Kurt Schwitters (1887-1948) am 24. November 2018 in Visbek, Rathaus, Rathausplatz 1, 49429 Visbek

Für einen reibungslosen Ablauf bitten wir Sie freundlichst um eine schriftliche Bestätigung Ihrer Teilnahme, die Sie uns per E-Mail an Eberhard Ockel, eberhardockelinfo, mit beiliegendem Schreiben (zurück) senden können.

Anmeldungen ab sofort
Altersgrenze der Bewerber: 30 Jahre.
Hiermit melde ich mich zur Teilnahme am oben genannten Wettbewerb an:
(Bitte Name, Geburtsort, Geburtstag, Adresse eintragen.Bitte auch Handynr. und E-Mail-Adresse angeben)
Angabe des Kurt Schwitters-Textes oder der Schwitters-Texte:
(Wenn nicht bereits eine Auswahl getroffen wurde, kann ggf. nachgereicht werden)
Beantragung eines Reisekostenzuschusses (nur für Student(inn)en):
(Bitte um Angabe der Kontoverbindung.)
Kontoinhaber:
Bitte nicht vergessen, Original-Belege (für die Bahnfahrt) oder Km-Angabe für (gemeinsame) Autofahrt mitzubringen!! 
IBANnummer :
Abgerechnet wird ggfls --,22 € je Entfernungskilometer.
BIC :
Unterschrift
(kann auch eingetippt werden)